Mit dem Partner gemeinsam aufhören

Rauchfrei zu Zweit – Mit dem Partner gemeinsam aufhören

Mit dem Partner gemeinsam aufhören: Man unterschätzt oft den äußeren Einfluss, der sich unbewusst auf die Psyche eines Rauchers auswirkt. Bekannt sind natürlich die direkten Einflüsse durch Werbung, Film und Fernsehen. Einer der Filme, die in den 50er Jahren die Popkultur beeinflusst haben, war „Über den Dächern von Nizza“. Die Zeiten, in denen Grace Kelly lässig ihre Zigarette in einem Spiegelei ausdrückt, liegen zwar hinter uns, Wir berücksichtigen dennoch nicht den tagtäglichen Einfluss durch unser soziales Umfeldes, wenn man im Begriff ist, mit dem Rauchen aufzuhören

Mit dem Partner gemeinsam aufhören

Die einflussreichste Bezugsperson ist dabei natürlich der Partner. Wenn man sich gemeinsam entschließt, den Weg der Rauchentwöhnung zu gehen, sind die Erfolgschancen deutlich höher. Die Motivation ist größer, man kann sich gegenseitig eine Stütze sein und man spürt auch eine gewisse Verantwortung dem Anderen gegenüber, nicht wieder zurückzufallen. Dennoch muss jeder Partner die Entscheidung aufzuhören, alleine tragen.

Studien haben eindeutige Ergebnisse ergeben, dass das Aufhören zu zweit ganz klar erfolgreicher verlief. Forscher vom University College of London führten Befragungen mit 3700 Paaren durch. Die einen wollten gemeinsam oder einzeln ihre Fitness verbessern und ihr Übergewicht verlieren. Bei den anderen wollte mindestens einer von beiden endgültig mit dem Rauchen Schluss machen. Die Forscher haben im Zweijahresrhytmus die Gruppe der Teilnehmer befragt, die Nichtraucher werden wollte.

In Betracht auf die Frauen innerhalb der Beziehung konnte man feststellen, dass sie mehr als fünfmal so erfolgreich waren, sich das Rauchen abzugewöhnen, wenn ihr Partner ebenfalls mitzog. Etwa 50 Prozent der Frauen schafften es gemeinsame mit ihrem Partner, hingegen nur 8 Prozent, wenn der Partner weiter rauchte. Man erlebt es zu zweit viel positiver, wenn beispielsweise das gemeinsame Mittagessen ohne die darauf folgende Zigarette beendet wird. Zudem entstehen während des Rauchens Rezeptoren, die nach Nikotin verlangen, statt nach Endorphinen und die körpereigene Produktion wird zurückgeschraubt. Verliebt sein führt bekanntermaßen zu einer starken Erhöhung von Endorphinen, was also den Hormonhaushalt von Glückshormonen während der Entwöhnung unterstützen kann.

Bist Du mit dem Partner beim Rauchen verbunden?

Andererseits muss man jedoch berücksichtigen, dass bestimmte Verhaltensmuster innerhalb der Beziehung extrem stark ausgebildet sein können. Sie sind möglicherweise auch mit dem Rauchen verbunden und man kann sich in dieser Hinsicht gegebenenfalls auch negativ beeinflussen. Zunächst ist es also wichtig die Verhaltensmuster zu durchschauen, und die Momente zu erkennen, in denen man alleine oder oft auch gemeinsam zur Zigarette greift. Ein Beispiel könnte das gemütliche Beieinander sitzen auf dem Balkon sein, wenn man sich nach der Arbeit gegenseitig vom vergangenen Tag berichtet und das gewöhnlich mit einer genüsslichen Zigarette. Begreift man dieses Verhalten und arbeitet bewusst daran, dieses Ritual durch ein Anderes zu ersetzen, kann man miteinander Freiraum für neue Gewohnheiten schaffen. Beziehen wir uns erneut auf das Beispiel, lässt sich die Zigarette auf dem Balkon durch zwei entspannende Tassen Tee austauschen.

Und natürlich ist es eine sehr große Gefahr, dass man selbst auch wieder nachgibt, wenn der Partner scheitern sollte. Wenn man es nicht zusammen durchziehen kann und der Eine deutlich rückfälliger ist als der Andere, ist es vielleicht doch eine bessere Möglichkeit, für sich die Veränderung im Auge zuhalten und voranzubringen. Man kann sich gegenseitig etwas Luft bei dieser großen Entscheidung lassen. Ganz wichtig ist dabei auch, dass keinerlei Konkurrenzkampf entsteht und man dem Anderen jeden noch so kleinen Erfolg absolut gönnt, und sich davon ermutigen statt davon Druck machen lässt. Erst dann kann ein positiver Einfluss aufeinander möglich gemacht werden. Jeder kleine Schritt sollte also als gemeinsamer Schritt gesehen werden, wenn man sich entschlossen hat, den Prozess gemeinsam zu durchlaufen.

Gemeinsam aufhören und sich gegenseitig helfen

Da man nach Jahren der Beziehung den Anderen für gewöhnlich in und auswendig kennt, kann man einander sehr gut helfen. Man ist sensibel für die schwachen Momente des Anderen. In diesen Momenten ist man für den Anderen da. Man lässt sich etwas einfallen, um ihn abzulenken und auf andere Gedanken zu bringen. Dein Partner leidet gerade an Entzugserscheinungen und ist total frustriert? Dann muntere ihn doch auf. Spiel sein Lieblingslied, gib ihm eine kleine Massage zur Entspannung oder schlag ihm vor, seinen Lieblingsfilm anzusehen. Zusätzlich kann man vielleicht auch zusammen ein neues Hobby anfangen. Man kann ein Instrument oder eine neue Sportart ausprobieren oder vielleicht einen Spiele-Abend einführen. Einfach Dinge, die beiden so viel Spaß bringen, dass die Gedanken von ganz alleine nicht mehr so oft bei der Zigarette landen.

Interessanterweise war auch die Erfolgsquote, der Frauen, dessen Partner schon ihr ganzes Leben Nichtraucher waren, deutlich niedriger, als die bei der gemeinsamen Rauchentwöhnung. Diese lag bei gerade mal 17 Prozent. Dies verdeutlicht noch einmal den enormen Motivationsschub, denn das gemeinsame Vorhaben mit sich bringt. Wenn man weiß, dass man diesen großen Weg nicht alleine gehen muss, scheint das Ziel schon gleich schon viel greifbarer. Also überzeugt Euren Partner, und geht die Sache gemeinsam an. Wenn Ihr wirklich bereit seid, Euch auf Dauer gegenseitig zu unterstützen und mit vollem Einsatz dabei zu sein, dann werdet Ihr nicht scheitern.

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